Der Lichtenhainer Wasserfall
Schon Götzinger, der Chronist der Sächsischen Schweiz, erwähnt Jahrzehnte vorher in seinem 1812 erschienenen Werk "Schandau und seine Umgebungen " diesen Wasserfall. Dieser war wohl den damaligen Reisenden nicht gewaltig genug, so daß man den 1830 den Bach mit einem aufziehbaren Wehr anstaute. Ein Lichtenhainer Bürger bekam das Amt des Wasserfallziehers, der in einer Rindenhütte einen kleinen Ausschank unterhielt und gegen ein Trinkgeld für die "Fremden" die Stauanlage für einige Minuten öffnete.
Nachdem das Gasthaus erbaut wurde, ergänzte es sich bestens mit dem Wasserfall.Der Wirt fühlte sich (und das gilt bis heute) für die Funktionsfähigkeit des Wasserfalls zuständig, der sich als Besuchermagnet erwies und zahlreiche Gäste anzog. Der Lichtenhainer Wasserfall wurde zu einem wichtigen Knotenpunkt auf dem Fremdenweg zum Kuhstall, Winterberg und Prebischtor. Hier konnte man Führer, Saumtiere oder Träger mieten.
Noch mehr Gäste kamen, als am 27. Mai 1898 die Kirnitzschtalbahn eröffnet wurde. Die ersten Wagen entgleisten zwar mehrmals auf ihrer Fahrt zum Wasserfall, brachten dann aber doch die Teilnehmer der Eröffnungsfahrt zum kalten Buffet am Lichtenhainer Wasserfall. Hunderttausende Touristen sollten folgen.
Die historische Stauanlage wurde 1994 restauriert und seitdem wird wieder alle halben Stunden das Wehr gezogen, um einen mächtigen Wasserschwall zur Freude der Touristen herabschießen zu lassen.